Jürgen Vogel

Engagement mit Herz und Hirn

Authentisch, erfolgreich, engagiert. Mit großem persönlichen Einsatz unterstützt Jürgen
Vogel den Selbsthilfeverein Angelman e.V. Warum es ihn glücklich macht, für andere da
zu sein, verrät der Charakterdarsteller mit der charismatischen Zahnlücke im Interview.

Herr Vogel, seit 2018 sind Sie Schirmherr von Angelman e.V. Warum unterstützen Sie den Verein?

Jürgen Vogel: Als Prominenter hat man unendlich viele
Möglichkeiten, sich zu engagieren. Ich denke, dass es sinnvoll ist, es dort zu tun, wo man einen persönlichen Zugang zu einem Thema hat. Vielleicht, weil man selbst betroffen ist oder einen Betroffenen kennt. Nur das berühmte Gesicht hinzuhalten, reicht aus meiner Sicht nicht, um öffentlich etwas bewirken zu können. Zu Angelman habe ich einen sehr persönlichen Bezug, der es mir leicht macht, auch mit dem Herzen dabei zu sein.

Was verbindet Sie mit dem Thema?

Jürgen Vogel: Ein guter Freund, den ich mittlerweile seit 30 Jahren kenne, hat eine heute 7-jährige Tochter mit Angelman-Syndrom. Als die Kleine anderthalb war, wurde die Diagnose gestellt. Ich habe damals hautnah miterlebt, was die Familie durchgemacht hat. Ich bin selbst Vater und allein die Vorstellung, über ein Jahr lang nicht zu wissen, was mit deinem Kind nicht stimmt, ist für mich unfassbar. Nach der niederschmetternden Diagnose hat der Angelman-Verein meinem Freund und seiner Frau enorm geholfen – der Austausch mit anderen Eltern, die vielen Informationen und praktischen Alltagstipps haben ihnen Halt, Zuversicht und eine Perspektive gegeben. Als mein Freund mich dann fragte, ob ich die Schirmherrschaft übernehmen möchte, habe ich spontan zugesagt.

Was möchten Sie durch Ihr Engagement erreichen?

Jürgen Vogel: Ich möchte dem Verein dabei helfen, das Angelman-Syndrom öffentlich bekannter zu machen. Die genetische Veränderung ist so selten, dass sich sogar viele Ärzte nicht damit auskennen. In den letzten Jahren hat sich hier, auch durch die Arbeit des Vereins, schon viel getan – Diagnoseverfahren haben sich beschleunigt und spezielle Angelman-Fachzentren wurden aufgebaut. Je bekannter und größer ein Verein ist, desto leichter ist es auch, Forschung voranzutreiben.

Als Schirmherr haben Sie viele Kinder mit Angelman-Syndrom und ihre Familien kennengelernt. Wie erleben Sie diese Begegnungen?

Jürgen Vogel: Ich besuche regelmäßig die Jahrestreffen des Angelman-Vereins, unterhalte mich mit den Eltern, habe Spaß mit den Kindern. Weil mich Menschen generell interessieren, habe ich da überhaupt keine Berührungsängste. Und wenn mir die Familien dann sagen, dass sie mich nicht als einen prominenten Gast, sondern als Teil der Angelman-Gemeinschaft erleben, macht mich das glücklich.

Was können wir von Eltern behinderter Kinder lernen?

Jürgen Vogel: Die Eltern sind natürlich extrem gefordert und müssen als Paar eine unglaubliche Teamarbeit leisten. Sie müssen Rücksicht nehmen und verzichten. Wir leben in einer Gesellschaft, in der der Lebenssinn oft darin besteht, die meisten Vorteile für sich herauszuholen. Der kompromisslose Wunsch nach individueller Entfaltung ist oft schon übertrieben. Ich bin der Meinung, dass wir unser persönliches Potenzial am meisten verstärken können, wenn wir für andere da sind. Wenn wir unsere Kraft und Energie mit anderen teilen. Sich selbst auch mal zurückzunehmen, ist aus meiner Sicht nichts Negatives. Daran kann ich wachsen. Und wie das geht, machen uns Eltern von Kindern mit Angelman-Syndrom auf beeindruckende Weise vor.

Was können wir alle tun, um Menschen mit Angelman-Syndrom – und anderen Behinderungen – gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen?

Jürgen Vogel: Im Kindergarten, in der Schule, im Freundeskreis, im Sportverein, beim Straßenfest in der Nachbarschaft – je mehr Inklusion im Alltag gelebt wird, desto besser fühlen sich Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen angenommen und dazugehörig. Wir sind als Gesellschaft dafür verantwortlich, offen, selbstverständlich und wertschätzend mit behinderten Mitmenschen umzugehen. Persönlich habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass Eltern von behinderten Kindern froh sind, wenn man sie direkt anspricht, Fragen stellt und ehrliches Interesse zeigt.

Was bedeutet Familienglück für Sie persönlich?

Jürgen Vogel: Eine Familie zu haben, ermöglicht es mir, als Persönlichkeit und als Mensch zu wachsen. Das ist es, was ich immer wollte und was mich ausfüllt. Ich habe sieben gesunde Kinder und fünf gesunde Enkelkinder, das ist nicht selbstverständlich, sondern ein großes Glück.

Mehr über das Leben mit Angelman-Syndrom und die Arbeit des Selbsthilfevereins erfahren Sie hier. Schau auch gerne auf unseren Social-Media Kanälen vorbei: #Best2yuCommunity

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