„Wir alle können etwas tun, um kranken Menschen Hoffnung und Lebenszeit zu schenken“. Davon ist Schauspielerin Michaela Schaffrath (53) überzeugt.
Frau Schaffrath, seit vielen Jahren unterstützen Sie die DKMS und den Kampf gegen Blutkrebs. Wie kam es zu Ihrem Engagement?
Michaela Schaffrath: Während meiner Zeit als Kinderkrankenschwester bin ich mehrfach mit den Themen Blutkrebs und Stammzellspende konfrontiert worden. Ich weiß, wie schlimm es ist, wenn Kinder krank sind und leiden müssen. Seit über 20 Jahren bin ich bereits bei der DKMS als Spenderin registriert. Heute kann ich durch meine Bekanntheit als Schauspielerin und Moderatorin dazu beitragen, dass noch mehr Menschen von der Krankheit und der Arbeit der DKMS erfahren. Es ist doch ein schönes Gefühl, wenn man als Spenderin oder Spender infrage kommt und dadurch anderen Menschen Lebenszeit schenken kann!
Worauf möchten Sie als Botschafterin öffentlich aufmerksam machen?
Michaela Schaffrath: Ich möchte den Betroffenen eine Stimme geben, die Menschen da draußen wachrütteln und für das Thema sensibilisieren. Aus diesem Grund unterstütze ich neben der DKMS übrigens auch die Patientenorganisation dsai e.V. Dieser Verein, für den ich seit mittlerweile 12 Jahren als Schirmherrin tätig bin, setzt sich für Menschen mit angeborenen Immundefekten ein. Damit sie ein nahezu normales Leben führen können, benötigen die Patienten dringend Immunglobuline, die aus dem Blutplasma gesunder Menschen gewonnen werden. Durch meinen Einsatz möchte ich möglichst viele Menschen von der Wichtigkeit von Plasma- bzw. Stammzellspende überzeugen und dazu motivieren, selbst Spender zu werden.
Schon häufig hatten Sie Kontakt zu Blutkrebspatienten, auch zu Kindern. Welches Erlebnis hat Sie besonders berührt?
Michaela Schaffrath: Es berührt mich immer wieder aufs Neue, wenn ich sehe, wie tapfer die kleinen Patienten sind und wie sie mit ihrem Schicksal umgehen. Mit ihrer unermüdlichen Lebensfreude und ihrem Optimismus gelingt es schwerkranken Kindern ganz oft, die Erwachsenen »aufzumuntern« und an das Gute zu glauben. Ich habe in den letzten Jahren auch mit einigen Betroffenen sprechen können, die an einem angeborenen Immundefekt leiden. Es ist schön zu sehen, wie sie durch eine entsprechende Therapie aufblühen und wieder am Leben teilhaben können. Diese Momente sind der beste Beweis dafür, dass das Engagement Früchte trägt.
Was tun Sie persönlich, um gesund und fit zu bleiben?
Michaela Schaffrath: Für mich ist gutes und gesundes Essen ein Stück Lebensqualität. Wenn ich zu Hause bin, koche ich vorwiegend mit frischen, regionalen Zutaten und lasse mich beim Einkaufen gerne auf dem Wochenmarkt inspirieren. Regelmäßiger Sport, vorwiegend im Fitness-Studio gehört auch zu meinem Alltag. Am liebsten bin ich aber draußen in der Natur. Wenn es meine Zeit zulässt, genieße ich ausgiebige Waldspaziergänge oder Radtouren mit meinem Mann.
Welche beruflichen und privaten Pläne haben Sie für 2024?
Michaela Schaffrath: In diesem Jahr steht beruflich sehr viel auf dem Programm, worüber ich sehr glücklich und dankbar bin. Ich hatte gerade die letzte Vorstellung des Erfolgs-Stücks „Das perfekte Geheimnis“ im Boulevard-Theater Bremen und freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr den „Jedermann“ inszenieren, in dem ich die „Werke“ spiele. Wir beginnen im Juli mit einer Open-Air-Inszenierung in Weimar und im Oktober werden wir das Stück in Bayreuth und Berlin aufführen. Außerdem werden wir mit der Komödie »Der Mönch mit der Klatsche«, einer Hommage an die alten Edgar-Wallace-Filme, auch in diesem Jahr wieder auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs und im Herbst bundesweit auf Tournee sein. Zudem sind mein Mann und ich seit 2021 als Unternehmer tätig und verkaufen unseren eigenen Eierlikör – die EIEREI. Das Originalrezept von Oma Martha haben wir bei der Sanierung unseres Alt-Bremer-Hauses auf dem Dachboden gefunden.
Was wünschen Sie sich für dieses Jahr?
Michaela Schaffrath: Mein Herzenswunsch ist, gesund zu bleiben und das Leben an der Seite meines Mannes zu genießen. Zudem wünsche ich mir sehr, dass die Zahl der Spender für Stammzellen und Blutplasma stetig steigt, damit wir gemeinsam noch mehr Leben retten können.
Alle zwölf Minuten erhält hierzulande ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs – viele Betroffene können ohne eine lebensrettende Stammzellspende nicht überleben. Die gemeinnützige Organisation DKMS hat sich dem Kampf gegen die tückische Krankheit verschrieben. Ihr Ziel: Möglichst vielen Menschen eine zweite Lebenschance zu geben. Bis heute haben sich mehr als 12 Millionen Menschen als Stammzellspender registrieren lassen; über 115.000 Stammzellspenden hat die DKMS bereits vermittelt. Mehr Infos unter: www.dkms.de